Zukunftsängste

Angst ist ein natürlicher emotionaler Zustand jedes Menschen, der uns von Geburt an begleitet. Sie mag irrational oder dem Ausmaß der Bedrohung nicht angemessen erscheinen – aber sie ist immer noch vollkommen normal. Manchmal ist sie jedoch so stark, dass sie das Leben desorganisiert und lähmt und die betroffene Person ständig gestresst zurücklässt. Wir können Angst vor Allem haben – auch vor der Zukunft. Sie scheint dann überwältigend und erschreckend zu sein, auch wenn im Nachhinein nichts passieren wird – schließlich muss Zukunftsangst nicht rational sein.

Was ist Zukunftsangst?

Zukunftsangst ist in geringem Maße normal und weit verbreitet. Sie verstärkt sich in Zeiten großer Lebensveränderungen und ist mitverantwortlich dafür, dass Veränderungen – sowohl positive als auch negative – immer zu den Stressoren gehören. Die Zeit der Anpassung an eine neue Situation und die damit verbundenen Ängste ist ein natürlicher Prozess, der Veränderungen im Leben begleitet. In einer Zeit der sozialen Angst und einer objektiv schwierigen Situation, in der sich alle Menschen aufgrund der Coronavirus-Pandemie befinden, können zusätzliche Probleme im Privatleben zu noch größerer Zukunftsangst führen. Wachsende Zukunftsängste können lähmen und ein Gefühl der Hilflosigkeit angesichts der bestehenden Verhältnisse hervorrufen. Durch ihre Intensivierung senken sie die Lebenszufriedenheit deutlich und wirken sich nachhaltig auf unser seelisches Wohlbefinden aus.

Zukunftsangst
Zukunftsangst

Zukunftsangst – Ursachen

Zukunftsangst kann sich – wie jede Angststörung – bei praktisch jedem Menschen manifestieren. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Sie im konkreten Fall zu bestimmen, ist auch Teil des Behandlungsprozesses während einer Psychotherapie, denn das Bewusstsein um die Ursache eines Problems ermöglicht es, es nicht nur zu lösen, sondern auch seinem Auftreten in der Zukunft vorzubeugen. Was könnten die Ursachen für Zukunftsangst sein?

Ein traumatisches Ereignis: wenn Sie schon einmal etwas erlebt haben, das Sie sehr beeinflusst hat, kann die Zukunft beängstigend erscheinen, voller stressiger und traumatischer Situationen, die jederzeit auftreten können.

Genetik: Angststörungen können erblich bedingt sein. Besteht bereits eine Angststörung in der Familie, sind Kinder und nahe Angehörige stärker gefährdet.

Gesundheitliche Probleme: körperliche Erkrankungen können Angst auslösen. Daher lohnt sich eine gründliche Untersuchung immer dann, wenn Sie plötzlich starke Zukunftsängste oder ähnliches verspüren.

Charakter: manchmal ist er es, der Angst macht. Es gibt Persönlichkeitsmerkmale, bei denen Sie mit größerer Wahrscheinlichkeit Angstprobleme haben. Eine solche Eigenschaft ist zum Beispiel Perfektionismus oder ein starkes Kontrollbedürfnis.

Geringes Selbstwertgefühl: möglicherweise haben Sie Angst vor der Zukunft, weil Sie nicht glauben, dass Sie mit allem umgehen können, was darin passieren mag. Je öfter Sie etwas Schwieriges nicht so bewältigt haben, wie Sie es erwartet haben, desto stärker werden Ihre Befürchtungen, dass dies auch in Zukunft eintreten wird. Jeder weitere Misserfolg bestärkt Sie nur in dieser Annahme und die Angst vor der Zukunft wächst. Aus Angst vor einem erneuten Scheitern nehmen Sie Herausforderungen immer seltener an.

Zukunftsangst – Symptome

Angst kann sich bei jedem Menschen anders äußern. Sie ist unterschiedlich stark ausgeprägt und nicht alle Symptome müssen gleichzeitig oder mit der gleichen Intensität auftreten. Alle Angststörungen haben jedoch eine gemeinsame Gruppe von Merkmalen, die sich manifestieren können.

Obsessive, wiederkehrende Gedanken: ein Mensch, der unter Zukunftsangst leidet, kann nicht aufhören, darüber nachzudenken, was ihn in der Zukunft erwarten könnte, all diese Gedanken sind negativ und malen alles in den dunkelsten Farben.

Reizbarkeit: das Leben unter psychischem Stress wie Angststörungen kann zu geringerer Toleranz gegenüber externen Reizen führen, was sich in Weinausbrüchen oder Aggressionen äußern kann.

Ständige Depression: Stress und Anspannung führen zu einer chronisch depressiven Stimmung.

Probleme mit dem Gedächtnis und der Konzentration: Flucht vor Gedanken, Vergessen wichtiger Dinge, Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit oder beim Lernen können die Folge sein.

Schlafprobleme: leichter Schlaf, unruhiger Schlaf, Albträume sowie vollständige Schlaflosigkeit können mit Zukunftsangst einhergehen.

Die Zukunft als Feind: die Zukunft scheint das schlimmste, finsterste Phänomen zu sein. Der Betroffene möchte am liebsten alles so lassen, wie es ist.

All diese Symptome machen das Leben sehr schwer, und es können noch eine Reihe anderer Symptome dazu kommen wie z. B. Herzklopfen, ein Gefühl ständiger Gefahr, schwere Panikattacken oder körperliche Gesundheitsprobleme. Die Zukunftsängste können auch zur Entstehung einer anderen, ebenso gefährlichen Krankheit führen – Depression.

Zukunftsängste und Achtsamkeit

Die Zukunft wird ohnehin kommen, egal wie sehr wir uns ihr entziehen möchten. Aus diesem Grund ist er wichtig, im Hier und Jetzt zu sein, denn im Hier und Jetzt ist alles in Ordnung.

Achtsamkeit oder Mindfulness helfen uns dabei, die Zukunftsängste zu reduzieren und unseren Fokus auf das Positive zu lenken.

Die Achtsamkeit ist ein Bewusstseinszustand, in dem wir die Aufmerksamkeit auf das lenken, was wir im gegenwärtigen Moment erleben, einschließlich Gedanken, Empfindungen, Gefühlen und der Umgebung. Mit einer Haltung der Offenheit und Neugier.

Achtsamkeit und Zukunftsangst
Achtsamkeit

Wenn Sie also nur einatmen, seien Sie sich dessen bewusst, und wenn Sie Tee trinken, spüren Sie seine Temperatur, seinen Geschmack und sein Aroma. Versuchen Sie, wahrzunehmen, was in Ihrem Körper und Kopf vor sich geht, achten Sie auf die Gedanken und Bilder, die aufkommen, 

ohne sie zu beurteilen. Kehren Sie zur Erfahrung des Atmens (Teetrinkens usw.) zurück, ganz so wie es ist. Versuchen Sie einfach, für einen Moment da zu sein, ohne sich anzustrengen, etwas Besonderes erreichen zu wollen. 

Zukunftsängste und Psychotherapie

Manchmal scheinen die Zukunftsängste so überwältigend zu sein, dass es unmöglich scheint, sie selber in Griff zu bekommen. Mit einem Spezialisten zu sprechen, kann dabei sehr effektiv sein. Zumal Menschen, die mit Zukunftsangst konfrontiert sind, vielleicht nicht genau verstehen, woher sie kommt und welche Funktion sie in unserer Psyche übernimmt. Ein Therapeut kann dabei helfen, eine neue Sichtweise auf die Zukunft zu entwickeln und hilfreiche Werkzeuge zur Bewältigung der Zukunftsängste aufzeigen. 

Hier finden Sie eine individuelle Unterstützung bei der Bewältigung von Ängsten

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