Die Flugangst beeinträchtigt zwar nicht unseren Alltag, kann aber unsere Urlaubspläne effektiv durchkreuzen oder unser Berufsleben beeinträchtigen. Was ist Aviophobie, wie äußert sie sich und kann man sie effektiv bekämpfen?

Woher kommt die Flugangst? Drei Ursachen

Ursache Nummer 1: Fliegen ist für Menschen ein unnatürlichen Zustand

Der Mensch ist ein Landsäugetier. Wir können nicht fliegen, also haben wir Angst vor dem, was gegen unsere Natur ist. Am Boden interagieren die Gleichgewichtsorgane, das Sehen und unser inneres Fühlen dank der zahlreichen im ganzen Körper verteilten Rezeptoren. In der Luft verlieren wir diese Orientierung im Raum. Wir wissen nicht genau, wo wir uns befinden, wir sehen nicht, was um uns herum ist. Wir haben entweder klaren Himmel oder Wolken vor dem Fenster oder sehen sogar Blitze unter uns.

Ursache Nummer 2: Kontrollverlust

Ein weiterer Faktor, der unsere Flugangst auslöst, ist das Gefühl, außer Kontrolle zu sein. Obwohl nach Angaben des United States National Transportation Safety Board (NTSB) das Todesrisiko beim Autofahren bei 1:112 liegt und bei Fliegen 1: 3,1 Mio., hilft uns die Vorstellung, beim Autofahren die Bremse selbst betätigen zu können.

In einem Flugzeug sind wir auf andere Personen angewiesen. Wir steuern es nicht, wir haben nicht viele Handlungsmöglichkeiten und sitzen „nur“ da und warten.

Flugangst mit Hypnose überwinden in  Aachen
Flugangst

Ursachen Nummer 3: Flugunfall ist gleich der Tod aller Passagiere

Die Flugangst basiert auch auf dem Glauben, dass wir bei einem Autounfall zwar verletzt, aber vielleicht noch am Leben bleiben. Bei Flugunfällen kommen meist alle Passagiere ums Leben. Inzwischen zeigen weitere Daten des NTSB, dass der Prozentsatz der Passagiere, die bei Flugzeugunfällen in den Jahren 1982-2009 ums Leben kamen, 39% betrug, während er Inder Zeit von 1962-1981 noch 54% betrug. Das Fliegen wird also auch im Fall eines Unfalls sicherer.

Flugangst Symptome

Die Symptome der Aviophobie ähneln denen anderer Arten von Phobien. Menschen, die auf Reisen oder schon beim Gedanken daran leiden, verspüren große Angst.

Zu den körperlichen Symptomen können gehören:

– Schütteln,

– Erwartung eines plötzlichen Stuhlgangs oder Urinierens,

– Erbrechen,

– Händezittern,

– Brechreiz,

– Schwitzen,

– Schüttelfrost,

– beschleunigter Herzschlag,

– trockener Mund,

– Kurzatmigkeit

– Gefühl des Erstickens

Flugangst Selbsthilfe

Es gibt einige Möglichkeiten, Flugangst selbstständig zu reduzieren. Zunächst einmal können Sie auf einer Skala von 1 bis 10 festlegen, wie stark Sie beim Gedanken an eine mögliche Flugreise Angst empfinden. Wenden Sie dann eine der unten beschriebenen Entspannungsmethoden an. Wiederholen Sie die Übungen, bis die Angst deutlich abnimmt.

Diese Übungen ersetzen nicht den regelmäßigen Besuch beim Psychotherapeuten, können aber bei der Reduzierung von Aviophobie helfen.

Übung 1 – Tiefes Atmen

Der einfachste und vielleicht bekannteste Weg ist es, tief durchzuatmen. Dabei wird langsam tief ein- und ausgeatmet, während man sich auf den Atem konzentriert. Atmen Sie ruhig durch die Nase ein, bis die gesamte Lunge mit Luft gefüllt ist. Atmen Sie auch langsam aus, so dass Sie das Geräusch der ausgeatmeten Luft hören können. Zwischen diesen Schritten kann die Luft für 1 oder 2 Sekunden gehalten werden. Außerdem können wir uns bei dieser Übung vorstellen, dass wir Ruhe und Gelassenheit einatmen und die Anspannung ausatmen, indem wir diese Zustände mit entsprechenden Farben assoziieren.

Flugangst Selbsthilfe mit Entspannungsübungen
Flugangst Selbsthilfe

Übung 2: Safe-Place

Für die nächste Technik brauchen wir unsere eigene Vorstellungskraft. Wir können uns an einen vertrauten oder imaginären Ort bewegen, an dem wir uns sicher fühlen und ausruhen können. Versuchen wir uns dann unter Verwendung der Seh-, Hör-, Tast-, Geschmacks- und Geruchssinne vorzustellen, welche Empfindungen von all diesen Sinnen ausgehen. Stellen wir uns zum Beispiel vor, dass wir am Strand sind. Der Blick auf das schöne, azurblaue Meer ist vor uns. Lasst uns das Rauschen der Wellen hören, den leichten Wind spüren, der sanft unsere Haut streichelt. Lassen Sie sich diesen angenehmen Moment aufnehmen und versuchen Sie, sich so weit wie möglich zu entspannen.

Übung 3: Entspannungstraining nach Jacobson

Auch bekannt als progressive Muskelentspannung. Sie besteht darin, einzelne Muskelgruppen vom Kopf bis zu den Zehen anzuspannen und dann wieder zu entspannen. Das Zeil dieser Übung ist es, den Entspannungszustand zu verinnerlichen und ihn in den Stresssituationen abrufbereit wiederherstellen zu können. 

Die oben genannten Strategien können für jemanden mit nicht klinischer Flugangst oder leichter Flugangst funktionieren. Schwere Phobien bedürfen oft einer psychotherapeutischen Behandlung.

Hypnose gegen Flugangst

Hypnose gegen Flugangst kann von einem ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden und stellt eine sehr effektive Behandlung von Flugangst dar. Einige Studien haben ergeben, dass Hypnose eine höhere Erfolgsrate hat als Verhaltenstherapie und Psychoanalyse. Die Überwindung der Flugangst beinhaltet oft das Erkennen und Behandeln zusätzlicher damit zusammenhängender Ängste, die einem nervösen Passagier das Fliegen erschweren oder unmöglich machen.

Hypnose gegen Flugangst
Hypnose gegen Flugangst

Die Überwindung Ihrer Flugangst bedeutet oft, die wahre Quelle Ihrer Angst zu identifizieren und zu überwinden. Zum Beispiel haben viele Menschen, die Flugangst haben, tatsächlich Angst, dass das Flugzeug abstürzt. Andere haben mehr Angst vor der fehlenden Kontrolle, die sie als Fluggäste erleben. Wieder andere sind stärker von Klaustrophobie betroffen, die sich verschlimmert, wenn sie sich in einem verschlossenen Flugzeug wiederfinden. Die Hypnose gegen Flugangst befasst sich daher oft mit der Entdeckung von unterbewussten Quellen der Angst und kann diese nachhaltig neutralisieren.


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