Akute Belastungsreaktionen: Einfühlsame Hilfe in Krisenzeiten
Akute Belastungsreaktionen (ABR) sind vorübergehende, psychische und körperliche Reaktionen auf außergewöhnlich belastende oder traumatische Ereignisse. Sie stellen eine natürliche Reaktion des Körpers auf extreme Stresssituationen dar und können nach einem schweren Unfall, dem Verlust eines nahen Menschen oder auch nach Gewalterfahrungen auftreten.

Symptome einer akuten Belastungsreaktion
Die Symptome einer ABR sind vielfältig und können sich unterschiedlich äußern. Häufige Anzeichen sind:
- Emotionale Symptome: Angst, Wut, Traurigkeit, Schock
- Kognitive Symptome: Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, ständige Gedanken an das Ereignis
- Körperliche Symptome: Schlafstörungen, Zittern, erhöhter Puls, Kopfschmerzen
- Verhaltenssymptome: Rückzug von anderen, Reizbarkeit, Überforderung
Es ist wichtig zu wissen, dass diese Reaktionen eine normale Reaktion auf extrem belastende Ereignisse sind und oft in den ersten Wochen nach dem Vorfall auftreten.
Wie entstehen akute Belastungsreaktionen?
Akute Belastungsreaktionen entstehen, wenn eine Person mit einer Situation konfrontiert wird, die ihre psychischen und physischen Ressourcen übersteigt. Der Körper reagiert mit einer sogenannten „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion, die jedoch nach der stressigen Erfahrung noch anhalten kann, selbst wenn keine unmittelbare Gefahr mehr besteht.
Es ist vollkommen normal, sich nach einem traumatischen Erlebnis oder besonders stressigen Momenten nicht sofort wieder „normal“ zu fühlen. Der Körper und der Geist benötigen Zeit, um sich von solch einem Erlebnis zu erholen.
Was tun bei einer akuten Belastungsreaktion?
1. Akzeptieren Sie Ihre Gefühle
Es ist vollkommen in Ordnung, sich in einer belastenden Situation überfordert zu fühlen. Gönnen Sie sich die Zeit und den Raum, um zu fühlen, was Sie gerade empfinden. Verdrängung kann den Heilungsprozess erschweren.
2. Suchen Sie Unterstützung
Sprechen Sie mit vertrauten Personen über Ihre Gefühle. Oft hilft es, sich mitzuteilen und verstanden zu werden. Sie sind nicht allein in dieser Erfahrung.
3. Entspannungsübungen
Atemtechniken und Meditation können dabei helfen, den Körper und Geist zu beruhigen. Übungen wie tiefes Atmen, progressive Muskelentspannung oder achtsamkeitsbasierte Übungen können dabei unterstützen, das innere Gleichgewicht wiederzufinden.
4. Achten Sie auf Ihren Körper
Versuchen Sie, ausreichend zu schlafen, sich gesund zu ernähren und sich regelmäßig zu bewegen. Ihr Körper benötigt Zeit, um von den Erschütterungen der belastenden Situation zu heilen.
Wann sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden?
Es gibt keine festen Regeln, wann eine akute Belastungsreaktion als „normal“ empfunden werden sollte. Sollte die Belastung jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder die Symptome sich verschlimmern (z. B. in Form von posttraumatischen Belastungsstörungen oder Angststörungen), ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Therapeutische Unterstützung wie z. B. Gesprächstherapie, Traumatherapie oder eine traumafokussierte Behandlung können helfen, die Auswirkungen der Belastung zu mindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Testfragen zur Selbstreflexion:
Haben Sie in den letzten Wochen häufiger an das traumatische Ereignis gedacht?
(Ja/Nein)
Ein gewisses Nachdenken ist normal, aber wenn es belastend wird, könnte professionelle Hilfe sinnvoll sein.
Fühlen Sie sich nach einem belastenden Ereignis oft überfordert oder ausgelaugt?
(Ja/Nein)
Wenn ja, ist es wichtig, auf Ihre Gefühle zu achten und Unterstützung zu suchen.
Haben Sie Schlafprobleme, ständige Ängste oder körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Zittern?
(Ja/Nein)
Wenn ja, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass Sie Hilfe benötigen.
Wichtige Tipps für den Alltag während einer akuten Belastungsreaktion:
- Vermeiden Sie Überforderung: Es ist in Ordnung, sich nicht zu viel abzuverlangen. Erlauben Sie sich Pausen und nehmen Sie sich Zeit für sich selbst.
- Strukturieren Sie Ihren Tag: Auch kleine Tagesroutinen können helfen, wieder ein Gefühl der Kontrolle zu bekommen.
- Reduzieren Sie Stress: Versuchen Sie, sich von zusätzlichen Stressfaktoren zu distanzieren, wenn es möglich ist.
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